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6 Kommentare6Verfasst von:Fabien Röhlinger
Apple hat mit dem MacMini und dem M2-Chip ein echtes Kraftpaket geschaffen. Der Apple-Rechner spricht nicht nur Mac-Einsteiger an, sondern auch Menschen, die etwas mehr Power brauchen. Noch nie war der Einstieg in die Mac-Welt so gut und so günstig. Im NextPit-Test erklären wir, warum der Mac Mini für alle, die schon immer einen Mac probieren wollten, die richtige Wahl, warum mein Weg zur Arbeit so viel weniger beschwerlich ist und warum Apple uns wirklich überrascht hat.
Bewertung
Pro
- Super Preis-Leistungs-Verhältnis!
- Schickes Design
- Beeindruckende Rechenpower, die auch anspruchsvolleren Aufgaben, wie Bild- und Video-Bearbeitung gewachsen ist
- Ausreichend Anschlüsse
- Mit bis zu drei externen Bildschirmen nutzbar
Contra
- Das Koppeln von Bluetooth-Tastatur und -Maus funktioniert nur mit Apple-eigenen Produkten einfach
- Anschlüsse befinden sich alle auf der hinteren Seite, was im Handling manchmal nervig sein kann
Apple Mac Mini M2 : Preis und Verfügbarkeit
Fangen wir mit der im Vorwort angekündigten Überraschung an: Apple hat die Preise für seine Mac Minis im Vergleich zu seinem Vorgänger gesenkt. In der kleinsten Variante kostet der Rechner rund 700 Euro, und damit 80 Euro weniger als das Vorgängermodell.
Das Gerät, das wir testen, ist ein Mac Mini M2 Pro mit 16 GByte Arbeitsspeicher und 1 Terabyte SSD-Speicher. Ich habe mir aber privat auch einen Mac Mini M2 (ohne Pro) für zu Hause geholt und kann von daher außerdem sehr gut vergleichen.
Den Mac Mini gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen – nämlich mit dem M2- oder dem M2-Pro-Chip. Zusätzlich lassen sich Arbeits-und SSD-Speicher in der Größe verändern, wasunter Umständen erhebliche Änderungen auf den Preis hat. Gerade die SSDs können hier einem durchaus das Wasser in die Augen treiben: Die Erweiterung auf 8 Terabyte schlägt mit geschmeidigen 2.760 Euro zu.
Aber mal Hand aufs Herz: Wer eine 8-TB-SSD will, der (oder die) weiß auch, dass das ein nicht erschwingliches Unterfangen ist.
Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, dass die Mac-Mini-Reihe ein BYODKM ist – ein Akrynom für "bring you own display, keyboard and mouse". Es lassen sich zwar theoretisch alle Bluetooth-Tastaturen und -Mäuse verwenden. Beim Pairing der Geräte kommt es aber bei Nicht-Apple-Produkten immer wieder zu Schwierigkeiten. Außerdem ist das Entsperren via Fingerabdruck nur mit der neuen Apple-Tastatur möglich.

Apple Mac Mini M2 : Design und Verarbeitung
Das Design des Mac Mini M2 (Pro) ist, wie man es von Apple gewohnt ist: minimalistisch schön, stilvoll und sehr hochwertig verarbeitet. Apple verwendet für das Gehäuse seines kleinen Rechners wiederverwertetes Aluminium und fertigt daraus ein kompaktes, schlankes Gehäuse in Form eines Quadrats. Da es aus einem Aluminiumblock gefräst ist, sind die Ecken und Kanten robust und solide und versprechen eine hohe Langlebigkeit.
Bei den Anschlüssen unterscheiden sich der Apple Mac Mini M2 und die Pro-Variante etwas. Während der Mac Mini M2 Pro vier Thunderboltbeziehungsweise USB-C-Anschlüsse hat, bietet die kleine Variante hier nur zwei solcher Steckplätze. Ansonsten sind die Anschlüsse aber gleich: Zwei USB-A-Ports, einen HDMI-2.0- und einen Gigabit-Ethernet-Anschluss. Außerdem gibt einen 3,5 mm großen Kopfhöreranschluss.
Gerade bei den beiden letztgenannten Steckplätzen ist es ein ziemliches Gefummel, will man einen der beiden Ports für sich nutzen. Da eben alles aus (wahrscheinlich) ästhetischen Gründen hinten verbaut ist, kommt man nicht problemlos an die Anschlüsse ran und muss den Mac Mini entsprechend anheben, um das zu finden, was man gerade sucht. Nutzt man SD-Karten häufiger, empfiehlt sich eine Dockingstation.
Zukunftssicher, mit allen Anschlüssen, die man braucht. Aber nur schwer erweiterbar.

Gerade der Mac Mini M2 in der Pro-Version bietet mit seinen Anschlüssen echte Zukunftssicherheit. Es lassen sich bis zu drei Monitore anschließen. Die Thundbolt-Steckplätze geben dabei 6K bei 60 Hz aus, der HDMI 2.1 kann 8K mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz oder 4K mit 120 Hz. Optional lässt sich übrigens das Ethernet 10GBit aufrüsten. Für alle, die alsoetwa ein Heimnetzwerk haben, können so kurzfristig Daten hin- und herschieben.
Wer übrigens selber gerne seine Rechner an späteren Zeitpunkten erweitern möchte, für den oder die ist der Mac Mini nichts. Sowohl die SSD, als auch der RAM und SoC sind fest verlötet. Man muss sich also schon beim Kauf gut überlegt haben, für welche Version des Mac Minis man sich entscheidet.
Bis zu drei Displays – und natürlich auch das Apple Studio Display
Grundsätzlich lassen sich an den Mac Mini alle Displays oder TV-Geräte anschließen.
Für den NextPit-Test, aber auch zu Hause in meinem privaten Setup, verwende ich ein Apple Studio Display (Lesetipp: Test des Apple Studio Displays). Es ist die an sich perfekte Ergänzung zu jedem Mac Mini – und natürlich anderen Mac-Modellen. Das Gerät löst mit 5K auf und hat brillante, hervorragende Farben, die mit einer Helligkeit von bis zu 600 Nits wiedergegeben werden.
Ganz besonders seien hier die integrierten Lautsprecher, sowie die fest verbaute Kamera erwähnt, mit denen Videokonferenzen, aber eben auch Musikhören ausgezeichnet gelingen. Der Bildschirm hat aber sicherlich einen Wermutstropfen – nämlich den Preis. Los geht es beim Studio Display bei 1.749 Euro.
Dafür bekommt man dann aber auch den Apple-typischen Komfort. Am Display gibt es nicht einen Knopf und alles lässt sich schnell und einfach über die Tastatur bedienen.

Mac Mini M2 oder Mac Mini M2 Pro: Welches Modell ist das richtige für mich?
Welcher Mac Mini ist für mich der Richtige: der Mac Mini M2 oder der Mac Mini M2 Pro?
Wie weiter oben schon geschrieben: Die beiden Mac Mini-Modelle unterscheiden sich rein äußerlich kaum voneinander. Rein visuell verrät nur ein Blick auf die Rückseite, welches Modell man gerade vor sich hat. Die Pro-Variante hat (siehe oben) vier anstatt zwei Thunderbolt-Anschlüsse.
Unter der Haube gibt es aber eine Menge zu beachten. Während der Mac Mini M2 mit 8-CPU- und 10-GPU-Kernen und in der kleinsten Ausführung mit 8 GByte RAM, sowie 256 GBSSD-Speicherausgestattet ist, hat der M2-Pro-Prozessor 10-CPU- und 16-GPU-Kerne. Diesen stehen standardmäßig 512 GBSSD und 16 GBRAM zur Seite. Der M2 Pro ist also für grafik- beziehungsweise rechenintensive Aufgaben wesentlich besser geeignet.
Außerdem hat der M2 Pro im Vergleich zum kleinen Bruder einen größeren Lüfter.
Apropos Lüfter: Diese sind bei beiden Rechnern flüsterleise. Man hört... nichts! Obendrein ist das Wärmemanagement der Computer sehr beeindruckend. Es ist mir in den letzten Monaten noch nicht einmal passiert, dass einer der Rechner auch nur im Ansatz warm geworden wäre.
Mein persönlicher Vergleich zwischen M2 und M2 Pro
Zu Hause nutze ich den Mac Mini M2 mit 16 GByte. Diese würde ich übrigens immer dringend empfehlen. Mit einem kleineren Arbeitsspeicher kommt man sonst rasch an die Grenzen. Arbeite ich am heimischen Rechner, habe ich regelmäßig mehr als 30 Tabs und mehrere Browser offen.Ich arbeite an Präsentationen, schraube mit einfachen Programmen an Bildern, spiele Starcraft 2 (das immerhin schon 12 Jahre alt ist) und editiere mit Final Cut Pro ein Video.
Das funktioniert einwandfrei und ohne jedwede Einschränkung.
Der M2 Pro hat aber deutlich mehr Power. Neuere, grafikintensivere Spiele sind da kein Problem. Allerdings ist der Einstiegspreis fast doppelt so hoch, wie der Mac Mini M2.

Arbeitest Du also sehr viel mit Videos, musst viel Code kompilieren oder zockst auf dem Mac Spiele mit hoher Grafikauflösung, würde ich Dir zur teureren Variante raten. Alle Anderen sind mit einem Mac Mini M2 und 16GByte RAMwahrscheinlich optimal bedient.
Abschließendes Urteil
Der neue Mac Mini M2 ist der perfekte Einstieg in die Mac-Welt. Er ist nicht nur die günstigste Apple-Variante, sondern ist dabei auch wahnsinnig leistungsfähig. Für den Mac Mini M2 Pro legt man zwar mehr als doppelt so viel hin. Aber nachdem sich diese Variante vor allem an Menschen richtet, die sehr viel Leistung von einem Rechner verlangen, kann man davon ausgehen, dass man sich genau überlegt hat, warum man die M2-Pro-Variante gerne hätte und braucht. Neben mehr Kernen gibt es da auch schnelleres WiFi und mehr Anschlüsse.
Zusammen mit dem Apple Studio Display wirkt der Arbeitsplatz nicht nur sehr viel aufgeräumter – es ist für mich tatsächlich so etwas wie das perfekte Arbeitssetup, das man nicht mehr missen möchte.